III. Ein inklusives Programm für adaptive Surfen einrichten
ÜBERSICHT ÜBER DAS INCLUSEA TOOLKIT
Nach einer fundierten Analyse der Literatur zum adaptive Surfen (peer-reviewte Zeitschriftenartikel) und einer eingehenden Bewertung und Analyse der Best Practices und Implementierung von adaptive Surfprogrammen durch 11 Surftherapie-Organisationen in ganz Europa und international auf evidenzbasierter Grundlage wurde ein Rahmenwerk oder „Toolkit“ für adaptive Surflehrer*innen entwickelt (siehe Abbildung 1).
An der Evaluierung beteiligte Surftherapie-Organisationen:
- Federacion Cantabra de Surf (Spanien)
- Handi Surf (Frankreich)
- Liquid Theraoy (Irland)
- Surf Clube de Viana (Portugal)
- Open Ocean e.V. (Deutschland)
- SUP 4 ALL (Italien)
- Roxy Davis Foundation (Südafrika)
- N’JoY surf activities (Frankreich)
- SURFaddict (Portugal)
- Ericeira Surf Clube (Portugal)
- Adaptive Hawaii (Hawaii)
Anstatt vorab festgelegte Lehrmethoden bereitzustellen, zielt das Toolkit darauf ab, evidenzbasierte Anleitungen und Hinweisw anzubieten, die optimal auf die sehr unterschiedlichen Kontexte zugeschnitten werden können, in denen viele adaptive Surfprogramme für therapeutische, Freizeit- und/oder Sportzwecke angeboten werden. Ziel ist es, bestehende Barrieren für die Umsetzung adaptive Surfens für Menschen mit körperlichen und/oder Sinnesbehinderungen zu bewerkstelligen. Die im Toolkit bereitgestellten Leitlinien erheben weder Anspruch auf Vollständigkeit noch auf eine Methodik. Wo möglich, empfiehlt sich ein spezifisches und professionell angepasstes Surftraining in deinem Land. Wir hoffen, dass die im Toolkit angebotenen Anleitungen und unterstützenden Materialien die Grundlage für den kontinuierlichen Austausch, die gemeinsame Entwicklung und Weiterentwicklung des adaptiven Surfens in unseren Communities bilden und den Zugang zum Surfen und Wassersport für alle verbessern.
Abbildung 1 bietet einen Überblick über die Schlüsselelemente oder „Tools“ im INCLUSEA adaptive Surf-Toolkit, darunter:
- Checklisten zur Selbsteinschätzung: „Kenne dein Team“ und „Kenne deine Umgebung.“
- Checklisten und Umfrage vor der Ankunft: „Kenne deinen Surfer“
- Hinweise zu Behinderungen
- Allgemeine Hinweise zur Kommunikation
- Transfers und Mobilität
- Allgemeine Tipps für die Vorbereitungen an Land
- Hinweise zu Coaching-Techniken
- Adaptive Surfing Kategorisierung
- Evaluation des adaptive Surfprogramms
So verwendest du das Toolkit
Das Toolkit ist als Lernreise konzipiert. Diese beginnt mit den Vorplanungsphasen einer adaptive Surfsession oder eines adaptive Surfprogramms und der Frage, wie du deine Umgebung, dein Team und deine Teilnehmer*innen am besten kennenlernen kannst (einschließlich Checklisten und Umfrage vor der Ankunft).
Darauf folgen Tools, die dazu beitragen, eine adaptive Surfsession so inklusiv und angenehm wie möglich zu gestalten. Die Informationsblätter enthalten Hinweise zur Kommunikation, zur Begrüßung der Teilnehmer, zu den Dingen, die beim Überqueren des Strandes bis zum Meer und vor den Wasseraktivitäten zu beachten sind. Berücksichtige dies bei der Planung und Umsetzung von Surfunterricht, um die Sicherheit zu maximieren und gleichzeitig Autonomie und Spaß der Surfer*innen zu fördern.
Abschließend bietet ein zusätzliches Leitliniendokument Hinweise zur Evaluation der Auswirkungen des Programms, einschließlich der wichtigsten Grundsätze für die Entwicklung einer Umfrage sowie Beispiele für verschiedene Arten von Bewertungsmethoden und -maßnahmen (qualitativ und quantitativ), die in „Blue Health“-Studien verwendet werden, und wie und wie in welchem Kontext sie am besten angewendet werden.
Das Toolkit kann in seiner Gesamtheit betrachtet werde. Je nach den Anforderungen des Programms können spezifische Informationen einzeln abgerufen werden, beispielsweise Informationsblätter mit Hinweisen zu verschiedenen Behinderungen.
Im Fokus: Die Checklisten
Die Checklisten sollen dabei helfen, eine Selbsteinschätzung der Barrierefreiheit der Surfschule bzw. deren Infrastruktur, sowie der Schlüsselfaktoren für die Schaffung einer inklusiven und förderlichen adaptive Surfumgebung durchzuführen. Die Entwicklung dieser Checklisten war ein ko-kreativer, mehrstufiger Prozess, der zunächst i) eine umfassende Überprüfung der Literatur (peer-reviewte Zeitschriftenartikel und Richtliniendokumente usw.) und anschließend ii) eine eingehende Bewertung der Umsetzung von angepassten Surfprogrammen mit elf verschiedenen Surftherapie-Organisationen aus acht Ländern umfasste.
Im Fokus: Adaptive Surfen, Informationsblätter zu Kommunikation und Transfers
Die Merkblätter basierten auf der Evaluierung der adaptive Surfprogramme und identifizierten sowohl allgemeine als auch einzigartige oder neuartige Best Practices und Strategien zur Überwindung von Barrieren und zur Verbesserung der Lehrmethoden. Ziel der Informationsblätter ist es, zur Schaffung einer inklusiven Ozean- und Surf-Community beizutragen.